Daten für sichere Wege: Workshop zur senseBox:bike in Greifswald
Wie lassen sich Radwege sicherer gestalten, bevor es überhaupt zu gefährlichen Situationen kommt? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines neuen Ansatzes in Greifswald. Im Rahmen des EU-Projekts SUMPs for BSR setzt die Stadtverwaltung auf innovative Technologien, um die Verkehrsplanung datenbasiert weiterzuentwickeln. SUMPs sind nachhaltige Verkehrsentwicklungspläne (sogenannte sustainable urban mobility plans). Diese Pläne müssen auf geeigneten Datengrundlagen aufbauen. Im Bereich des Radverkehrs nutzt die Stadt Greifswald bisher vor allem 3 stationäre Zählstellen, mit dem Ziel, die Menge des Radverkehrs punktuell zu erfassen.
Am 26. Juni 2025 fand daher ein Workshop zur Einführung der senseBox:bike statt. Mitarbeitende der Stadtverwaltung und der AGFK MV lernten gemeinsam die Technik und Anwendungsmöglichkeiten der mobilen Sensorboxen kennen. Anders als klassische Zählstellen, die lediglich Radverkehrsmengen an bestimmten Punkten erfassen, verwandelt die senseBox:bike das Fahrrad selbst in ein Messinstrument. Während der Fahrt sammelt sie Umweltdaten wie Luftqualität, Straßenbeschaffenheit und vor allem den Überholabstand durch Kraftfahrzeuge.
Besonders im Fokus stand die Nutzung zur Erkennung potenzieller Gefahrenstellen. Die Stadt möchte durch die Auswertung der Überholabstände kritische Stellen im Verkehrsnetz identifizieren, möglichst bevor es zu Unfällen kommt. Auch Informationen zur Qualität der Straßenoberflächen können künftig in die Planungen einfließen.
Am Ende des Workshops wurden fünf Boxen an Fahrrädern installiert, die ersten Testfahrten starteten noch am selben Tag. Die erhobenen Daten sind öffentlich einsehbar auf opensensemap.org.
Greifswald erprobt mit der senseBox:bike eine neue Möglichkeit, die Mobilität nachhaltiger, sicherer und vorausschauender zu gestalten. Mobile Datenerhebung wird damit ein fester Bestandteil moderner Stadtplanung.